Die Steuerberaterkammern regeln die Zulassungsvoraussetzungen für die Steuerfachwirtprüfung in ihren Prüfungsordnungen. Sie können als Steuerfachangestellte die Prüfung ablegen, wenn Sie nach erfolgreicher Abschlussprüfung zum Ende des Monats, der dem schriftlichen Teil der Fortbildungsprüfung vorausgeht (30.11. eines jeden ), eine hauptberufliche praktische Tätigkeit auf dem Gebiet des Steuer- und Rechnungswesens von mindestens drei Jahren bei einem Steuerberater, Steuerbevollmächtigten, Wirtschaftsprüfer, vereidigten Buchprüfer, Rechtsanwalt, einer Steuerberatungsgesellschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Buchprüfungsgesellschaft oder Landwirtschaftlichen Buchstelle nachweisen können.

Wenn Sie Mitarbeiter in einer Steuerkanzlei sind und über eine andere berufliche Vorbildung haben, gelten gemäß § 8 Abs. 3 der Prüfungsordnung in Verbindung mit § 2 Abs. 2 der Rechtsvorschriften besondere Zulassungsvoraussetzungen. Zu diesen beraten wir Sie gerne persönlich.

Die Prüfung zum Steuerfachwirt ist für viele zugänglich. Allerdings erfordert die anspruchsvolle Prüfung eine intensive Vorbereitung in Theorie und Praxis.

Als Bilanzbuchhalter verfügen Sie bereits über eine fundierte finanzielle Ausbildung und Erfahrung, die Ihnen bei der Weiterbildung zum Steuerfachwirt zugutekommen kann. Der Weg zur Qualifikation als Steuerfachwirt ist in Deutschland klar strukturiert und erfordert folgende Schritte:

• Berufserfahrung sammeln: Bevor Sie zur Prüfung zum Steuerfachwirt zugelassen werden können, benötigen Sie mindestens drei Jahre Berufspraxis in Vollzeit (oder sechs Jahre in Teilzeit) auf dem Gebiet des Steuerwesens. Da Sie als Bilanzbuchhalter bereits in diesem Gebiet tätig sind, sollte dieser Schritt erfüllt sein.
• Vorbereitungskurs besuchen: Es wird empfohlen, einen Vorbereitungskurs zu besuchen, um sich auf die Prüfung zum Steuerfachwirt vorzubereiten. Diese Kurse werden von verschiedenen Instituten und Schulen angeboten und umfassen alle relevanten Themen für die Prüfung.
• Prüfung zum Steuerfachwirt ablegen: Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil. Der schriftliche Teil der Steuerfachwirtprüfung umfasst drei Klausuren zu den Themen Steuerrecht und Wirtschaftsrecht, während der mündliche Teil der Steuerfachwirtprüfung eine Präsentation und ein Fachgespräch umfasst.

Nach erfolgreichem Bestehen der Prüfung sind Sie Steuerfachwirt und können in leitenden Positionen in Steuerberatungskanzleien oder in der Steuerabteilung von Unternehmen arbeiten. Als Steuerfachwirt sind Sie in der Lage, umfassende steuerliche Beratung anzubieten.

Der Steuerfachangestellte und der Steuerfachwirt sind beide Berufe im Bereich der Steuerberatung, aber sie unterscheiden sich in ihrer Ausbildung, ihren Aufgaben und ihren Verantwortungsbereichen.

Steuerfachangestellte/r

Ein Steuerfachangestellter absolvierte eine dreijährige duale Berufsausbildung. Die Ausbildung umfasst sowohl die Arbeit in einer Steuerberatungskanzlei als auch den theoretischen Unterricht in der Berufsschule. Steuerfachangestellte unterstützen Steuerberater bei der Erstellung von Steuererklärungen und Jahresabschlüssen, der Buchhaltung sowie bei der Beratung von Mandanten in steuerlichen Angelegenheiten.

Steuerfachwirt/in

Der Steuerfachwirt ist eine Weiterbildung für Steuerfachangestellte, die mindestens zwei Jahre Berufserfahrung gesammelt haben. Der Steuerfachwirt verfügt über vertiefte Kenntnisse des Steuerrechts und kann komplexere Aufgaben übernehmen. Das kann die selbständige Betreuung von Mandanten, die Erstellung von komplexeren Steuererklärungen und Jahresabschlüssen sowie die Übernahme von Führungsaufgaben in einer Kanzlei umfassen. Der Steuerfachwirt ist quasi der „Meister“ in seinem Berufszweig und kann in manchen Bundesländern auch die Ausbildung von Steuerfachangestellten übernehmen.

Insgesamt ist die Ausbildung zum Steuerfachwirt anspruchsvoller und eröffnet mehr Karrierechancen als die Ausbildung zum Steuerfachangestellten, erfordert jedoch auch mehr Zeit und Engagement.